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Skálmöld: Baldur (Review)
Artist: | Skálmöld |
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Album: | Baldur |
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Medium: | CD | |
Stil: | Pagan/Viking Metal |
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Label: | Napalm Records | |
Spieldauer: | 66:39 | |
Erschienen: | 29.07.2011 | |
Website: | [Link] |
Der Pagan/Viking-Bereich ist so etwas wie die FDP des Heavy Metals. Ursprünglich als Nischengruppierung eine durchaus akzeptable Sache für den Metalstand - obwohl man sich immer ein wenig danach ausrichtet, woher der Wind gerade weht. Dann durch irgendwelche "spaßigen" Kirmesschreier kurzzeitig auf Umfragenhöhenflug, um dann aber nach dem Ergreifen der Macht innerhalb kurzer Zeit in die Bedeutungslosigkeit abzudriften. Man sieht bzw. hört in der Presse immer wieder noch einmal von ihnen, im Grunde genommen spielen sie bei den Wählern aber gar keine Rolle mehr.
Sicher, ganz so schlimm wie es derzeit um die FDP bestellt ist, steht es um den Pagan/Viking Metal noch nicht, doch die Zeiten des absoluten Höhenfluges scheinen sich langsam dem Ende entgegen zu neigen. Ganz ehrlich: Das ist auch besser so, denn mittlerweile schlagen einem die ach so lustigen Schlachtenlieder-Schunkler ganz schön auf die Stimmung.
Da tut eine Band wie SKÁLMÖLD schon gut. Auf derem Debüt "Baldur" geht es deutlich ursprünglicher und unlustiger zu als auf 90 Prozent des derzeit unter der Pagan-Fahne veröffentlichten Schlagermetals. Das Fundament des isländischen Sechsers ist der traditionell veranlagte, eher im hymnischen und epischen Bereich verankerte Pagan Metal. Kalt, melodisch, schwere Riffs, schwere Männerchöre, schwermütige Stimmung. Auch werden hin und wieder ein paar schnellere Thrash-Songs oder eingängige Momente eingestreut, die für Abwechslung sorgen sollen. So weit, so gut.
Was SKÁLMÖLD fehlt, ist vor allen Dingen ein variabler Sänger. Björgvin Sigurðsson röhrt weitestgehend in schlichtester Monotonie vor sich hin, kommt dabei weder charismatisch noch ausdrucksstark daher. Hier fehlt schlichtweg die Abwechslung, die SKÁLMÖLD beim Songwriting zumindest versuchen, an den Tag zu legen. Gerade bei eher melodisch veranlagten Songs wie Kvaðning wirkt Sigurðsson wie ein Fremdkörper, der gegen die Mitmusiker ansingt. Hin und wieder agiert die Gitarrenfront auch ZU traditionell, will sagen: Hier wäre etwas mehr Mut zum innovativen Riff angebracht.
FAZIT: Für ein Debüt ist das, was SKÁLMÖLD machen, musikalisch wirklich in Ordnung. Wenn der Oberwikinger am Mikrofon in Zukunft ein bisschen mehr seine Stimmlage variiert und die Gitarristen etwas mutiger in die Saiten greifen, sind auch mehr als acht Punkte drin.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Heima
- Árás
- Sorg
- Upprisa
- För
- Draumur
- Kvaðning
- Hefnd
- Daudi
- Valhöll
- Baldur
- Kvaðning (Edit)
- Bass - Snæbjörn Ragnarsson
- Gesang - Björgvin Sigurðsson
- Gitarre - Baldur Ragnarsson, Björgvin Sigurðsson, Þráinn Árni Baldvinsson
- Keys - Gunnar Ben
- Schlagzeug - Jón Geir Jóhannsson
- Baldur (2011) - 8/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
dr. o [musikreviews.de]
gepostet am: 15.08.2011 |
"FDP des Heavy Metal", granfios, warum bin ich da noch nicht drauf gekommen. Ansonsten sehr treffendes Review, Live auf dem W:O:A hat der Solstafir-Sänger einen Song eingeröhrt und die normalen Sänger der Band locker an die Wand geblasen. ansonsten war es aber nicht schlecht... |
Ole Blaubart
gepostet am: 15.08.2011 User-Wertung: 4 Punkte |
Naja... schon ziemlich schwach das Ding. Habe ne Rezi gelesen vor Monaten, da gabs 9 Punkte, das Ding geholt und bah! Vollkommen uninspiriert, langweilige Songs, dröger Gesang, nichts gegen Einherjer, Thyrfing, Moonsorrow. |